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Kann ich meinen eigenen Diensthund ausbilden?

Kann ich meinen eigenen Diensthund ausbilden?

Kann ich meinen eigenen Diensthund ausbilden?

Ja, Sie können Ihren eigenen Diensthund ausbilden, aber das ist ein komplexer und zeitaufwendiger Prozess, der viel Wissen, Geduld und Engagement erfordert.

Vorteile der Ausbildung eines eigenen Diensthundes

  1. Bindung: Wenn Sie Ihren eigenen Hund ausbilden, kann sich eine engere Bindung zwischen Ihnen und dem Hund entwickeln. Diese Bindung kann die Motivation des Hundes erhöhen, für Sie zu arbeiten und auf Ihre Bedürfnisse zu reagieren. Ein Hund, der von klein auf von seinem Besitzer trainiert wurde, kann zum Beispiel besser auf die spezifischen Gewohnheiten und die Körpersprache seines Besitzers eingehen.
  2. Personalisierung: Sie können das Training genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Wenn Sie eine besondere Behinderung oder ein besonderes Bedürfnis haben, das ein normal ausgebildeter Diensthund nicht vollständig erfüllen kann, können Sie dem Hund die spezifischen Aufgaben beibringen, die für Sie am nützlichsten sind. Wenn Sie z. B. unter einer Erkrankung leiden, die zu bestimmten Tageszeiten Gleichgewichtsprobleme verursacht, können Sie den Hund darauf trainieren, Sie zu diesen Zeiten stärker zu unterstützen.

Herausforderungen bei der Ausbildung Ihres eigenen Diensthundes

  1. Mangelnde Fachkompetenz: Ohne eine formale Ausbildung in Hundeverhalten und Trainingstechniken haben Sie möglicherweise Schwierigkeiten, dem Hund komplexe Fähigkeiten effektiv beizubringen. Professionelle Ausbilder verfügen über fundierte Kenntnisse der Lerntheorie, wie operante Konditionierung und klassische Konditionierung, die sie bei der Ausbildung von Diensthunden einsetzen. Zum Beispiel ist es für ein erfolgreiches Training entscheidend zu wissen, wann und wie man positive Verstärkung (wie Leckerlis, Lob und Spiel) und negative Bestrafung (wie das Zurückhalten einer Belohnung, wenn der Hund einen Fehler macht) einsetzt.
  2. Zeitaufwendig: Die Ausbildung eines Diensthundes erfordert einen erheblichen Zeitaufwand. Sie müssen jeden Tag mehrere Stunden für das Training aufwenden, einschließlich Grundgehorsamstraining, Sozialisierung und aufgabenspezifisches Training. Grundlegende Gehorsamsbefehle wie "Sitz", "Bleib", "Komm" und "Bei Fuß" zu beherrschen, kann Wochen oder Monate dauern, und aufgabenspezifische Fähigkeiten können sogar noch länger dauern. Wenn ein Hund beispielsweise trainiert, heruntergefallene Gegenstände für eine Person mit eingeschränkter Mobilität zu apportieren, kann dies mehrere Schritte und umfangreiche Wiederholungen über einen Zeitraum von Monaten erfordern.
  3. Rechtliche Anforderungen und Zertifizierung: Für Diensthunde gibt es gesetzliche Anforderungen und Zertifizierungen. Sie müssen sicherstellen, dass Ihr Hund die Standards erfüllt, die in Gesetzen wie dem Americans with Disabilities Act (ADA) in den Vereinigten Staaten festgelegt sind. Der Hund muss sich in der Öffentlichkeit gut benehmen und darauf trainiert sein, Aufgaben auszuführen, die Ihre Behinderung abmildern. Die Beschaffung der erforderlichen Bescheinigungen und das Verständnis der gesetzlichen Rechte und Pflichten kann ein komplexer Prozess sein.

Wenn Sie sich entschließen, Ihren eigenen Diensthund auszubilden, sollten Sie sich mit professionellen Hundetrainern, Tierärzten und Organisationen, die die Ausbildung von Diensthunden unterstützen, beraten, um sicherzustellen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.

Wie lange werden Diensthunde ausgebildet?

Diensthunde durchlaufen in der Regel eine umfangreiche Ausbildung, die je nach den spezifischen Fähigkeiten, die sie erlernen müssen, und der Komplexität der Aufgaben, die sie ausführen sollen, mehrere Monate bis zu mehr als zwei Jahren dauern kann.

Grundausbildung (6 - 12 Monate)

Sozialisierung:

In den ersten Monaten (etwa 3 bis 6 Monate) werden Diensthunde intensiv sozialisiert. Sie werden mit einer Vielzahl von Menschen, Umgebungen wie belebten Straßen, Supermärkten, Parks und verschiedenen Geräuschen wie Verkehrsgeräuschen, Sirenen und Menschenmengen konfrontiert. Dies hilft ihnen, in verschiedenen Situationen ruhig und selbstbewusst zu werden und sich nicht so leicht ablenken oder erschrecken zu lassen. Ein Diensthund in Ausbildung könnte zum Beispiel in der Pause eine Schule besuchen, um sich an den Lärm und die Aktivitäten der Kinder zu gewöhnen.

Gehorsamkeitstraining:

In dieser Zeit werden grundlegende Gehorsamskommandos wie "Sitz", "Bleib", "Komm", "Bei Fuß" und "Platz" vermittelt. Dies dauert in der Regel etwa 6 bis 9 Monate. Es werden Wiederholungen und positive Verstärkungstechniken wie Leckerlis, Lob und Spiel eingesetzt. Wenn der Trainer einem Hund beispielsweise "Sitz" beibringt, kann er ein Leckerli über den Kopf des Hundes halten und den Befehl sagen. Wenn der Hund nach oben schaut, senkt sich sein Po ganz natürlich, und wenn er sich setzt, bekommt er das Leckerli und ein Lob.

Fortgeschrittene Ausbildung (6 - 18 Monate)

Aufgabenspezifische Ausbildung:

Nachdem der Grundgehorsam gemeistert ist, lernt der Hund spezifische Aufgaben, die auf die Bedürfnisse des Hundeführers abgestimmt sind. Wenn der Hund zur Unterstützung einer Person mit einer Sehbehinderung ausgebildet wird, lernt er, wie er seinen Hundeführer um Hindernisse herumführen, an Bordsteinen anhalten und Türen finden kann. Diese Art der Ausbildung kann je nach Komplexität der Aufgaben 6 bis 12 Monate oder länger dauern. Einem Hund beizubringen, Verkehrszeichen zu erkennen und mit einem sehbehinderten Hundeführer sicher die Straße zu überqueren, erfordert beispielsweise viel Übung und Wiederholungen in verschiedenen Verkehrssituationen.

Schulung für den öffentlichen Zugang:

Diensthunde müssen auch lernen, sich an öffentlichen Plätzen angemessen zu verhalten. Sie müssen in der Lage sein, ruhig neben ihrem Hundeführer zu laufen, ohne sich von anderen Menschen oder Tieren ablenken zu lassen. Diese Ausbildung kann etwa 3 bis 6 Monate dauern und umfasst Übungen in verschiedenen öffentlichen Bereichen wie Restaurants, Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Hund muss lernen, ruhig unter einem Tisch in einem Restaurant zu liegen oder in einem überfüllten Bus ruhig zu stehen, ohne andere zu stören.

Neben der formellen Ausbildung benötigen Diensthunde während ihres gesamten Arbeitslebens kontinuierliche Verstärkung und Übung, um ihre Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern.

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